„Flucht“
Eine Installation - Räume im Raum
Meine Installation „Flucht“ und ihre Bedeutung
Der Auslöser für dieses Thema liegt in meiner Kindheit durch die Erzählungen meiner Mutter und der Frage, “Was muss passiert sein, dass sie ihr Zuhause, ihre Heimat verlassen hat?” Auch die Beschreibungen meines Vaters über den Krieg und seinen Erfahrungen haben mich immer sehr nachdenklich gestimmt. Verschiedene Ereignisse, Erlebnisse und Eindrücke in den vergangenen vier Jahren haben dieses Thema dann zu einer Idee werden lassen und sind heute aktueller denn je.
Ich nenne es ein Projekt, denn ich hatte bis 2018 weder in dieser Dimension noch je an einem so intensiven Thema gearbeitet. Hier zu sehen ist allerdings eine etwas kleinere Version. Am Modell ist die eigentliche Dimension mit 4 x 6m Grundfläche zu sehen. Denn mir war es wichtig, dass der Betrachter mein Werk begehen kann und sozusagen direkt im Geschehen steht.
Die Vorderseite:
Sie ist Thema und Grundlage - denn der Untergrund sind Lexikonseiten, die für unser Wissen stehen oder das Wissen der Welt. Und trotz dessen wir es besser wissen sollten, ist Flucht heute immer noch ein Thema.
Der erste Raum: Menschen, „vielleicht auch ich selbst?“, könnte sich der Betrachter fragen, stehen in einer zerstörten Szenerie. Das könnte man auch im übertragenen Sinn verstehen, wie die Flucht vor einer Situation. Und so wächst aus Angst oder Scham der eine Teil des Gedankens, flüchten zu wollen?! Doch es gibt auch den anderen Teil, der Hoffnung oder dass man sich von der Flucht etwas „verspricht“ und so geht es in Raum zwei.
Der zweite Raum bzw hier die Rückwand:
Weiß steht hier für ein zunächst „unbeschriebenes Blatt“, für Hoffnungen, Ziele und Wünsche, Vorstellungen von einem besseren Zuhause, einer anderen Umgebung. Die Guckkästen stehen als Beispiele für Wünsche und Gedanken, die vielleicht den Flüchtenden im Sinn sind, wenn sie sich auf die Reise machen.
Die eigentliche Rückseite: Sie ist hier nur im Modell zu sehen. Sie ist einer Plakatwand mit Graffitielementen nachempfunden. Im Original sind dort Texte zu finden von meiner Familie, Freunden und Bekannten, die ihre Gründe für eine Flucht oder wenn sie flüchten müssten, beschrieben hatten.
Wichtig für mich: Mit dieser Installation hoffe ich für dieses Thema zu sensibilisieren. Es ist keine Lappalie vor etwas zu flüchten, gleich was es ist und warum man es tut. Ich freue mich, wenn es mir gelungen ist, Sie ein kleines Stück mitzunehmen auf unser aller Reise.
Meine Installation - Ausstellungsorte
5. 3. bis 16.3. 2018 Fotopräsentation der Installation „Flucht” (“Escape”) in einer Ausstellung für neue Künstler weltweit in einer Ausstellung in der Galerie Stricoff in New York, Chelsea, während der Armory Wochen
9/2018 Soloausstellung mit Vernissage meiner Installation „Flucht“ im Stadtmuseum in Groß- Gerau (im Zusammenhang mit den Interkulturellen Wochen)
2/2019
Ausstellung SWISSART EXPO in Zürich im August 2019
8/2022
BBK Frankfurt